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Wer trägt die Rückennummer 10?
Was bedeutet die Rückennummer 10 und macht sie zu einer besonderen Trikotnummer auf dem Fußball-Spielfeld?
Die Rückennummer 10 ist im Fußball eine der berühmtesten Nummern, mit der nicht nur große Namen, sondern auch eine wichtigen Rollen auf dem Spielfeld verbunden sind. Von der englischsprachigen Bezeichnung „Inside-Left“ leitete sich im Laufe der Fußball Historie die heutige Bedeutung des „Zehners“ ab. Der Inside-Left war bei der Einführung der Rückennummern durch die englische FA (Football Association) noch für den linken, zentralen Spieler in der Fünfer-Angriffsreihe vorgesehen. Aber schon in den 1950er-Jahren war es nicht ungewöhnlich, dass Stopper oder Liberos die Rückennummer 10 getragen haben. Seitdem vor allem die Spielgestalter und Spielmacher in den 1980er-Jahren mit der Rückennummer 10 aufliefen, hat sich die außergewöhnliche Stellung des „Zehners“ entwickelt und bewährt.
Welcher Spieler hat aktuell die Trikotnummer 10 in der Deutschen Nationalmannschaft?
Serge Gnabry wird bei der FIFA Fußball Weltmeisterschaft die Nummer 10 auf dem neuen deutschen DFB Trikot 2022 tragen.
Update 19.Mai 2021: Serge Gnabry (FC Bayern München) steht im EM 2021 Kader der deutschen Nationalmannschaft. Gnabry war beim FCB in der Saison 2020/21 gut aufgelegt und erzielte 10 Tore in 27 Spielen. Bei der EM 2021 könnte Gnabry als Mittelstürmer agieren – unter den vielen Optionen im Angriff hat er die beste Torquote (15 Tore nach 20 Länderspielen).
Christof STACHE / AFP
19.Mai 2021:Serge Gnabry trägt bei der Fußball EM 2021 die Nummer 10 auf seinem DFB-Trikot!
10.10.2018 – Julian Brandt bekommt die Nummer 10!
23.7.2018 – Mesut Özil tritt aus der Nationalmannschaft zurück. Beim nächsten Länderspiel im September 2018 wird die Nummer 10 also vakant sein. Wer wird nun die Nummer 10 im DFB Trikot tragen?
DFB Trikotnummer 10: Serge Gnabry
ehemalige DFB Trikotnummer 10: Mesut Özil
Seit der EM 2016 gilt Mesut Özil (Arsenal FC) als erste Wahl für die Rückennummer 10. Für den erfahrenen Nationalspieler bedeutet dies die Rückkehr zu der Rückennummer 10, die er bereits in seinem zweiten Länderspiel gegen Aserbaidschan am 12. August 2009 trug, sowie bei Real Madrid, wo er in seinem zweiten Jahr mit der Rückennummer 10 ausgestattet wurde. Im Trikot der Nationalmannschaft trug Özil außerdem schon die Rückennummern 17, 8 und 6. Im Verein bei Arsenal FC spielt Özil heute mit der Rückennummer 11, wie schon zu Bremer Zeiten. Seitdem Lukas Podolski die Rückennummer 10 nach der EM 2016 freigegeben hat, liefen neben Özil noch Leon Goretzka (FC Schalke 04), Lars Stindl (Borussia Mönchengladbach) und Kerem Demirbay (1899 Hoffenheim) die Rückennummer 10. Letzterer war beim Confed Cup 2017 in Russland mit der Rückennummer 10 dabei.
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Welche Spieler trugen bei den WM Titel 1954, 1974, 1990 und 2014 die Rückennummer 10 in der DFB Mannschaft?
Bei allen vier WM Titelgewinnen der Deutschen Nationalmannschaft spielten große, namhafte Spieler im Trikot mit der Rückennummer 10. Bei der WM 1954 hatte Werner Liebrich (1. FC Kaiserslautern) die Nummer inne. Liebrich erlebte sowohl die 3:8-Vorrundenniederlage gegen Ungarn als auch alle K.O.-Spiele auf dem Spielfeld. Dabei wurde Liebrich noch in der Hintermannschaft eingesetzt und nicht im offensiven Mittelfeld. Sepp Herberger verfolgte die Spielidee denn in den Finalspielen gegen Jugoslawien, Österreich und Ungarn konsequent und Liebrich wurde von Bundestrainer Herberger zum „Fels in der Abwehr“ getauft. Nach dem Endspiel wurde Liebrich von Sportjournalisten zum „Stopper des Turniers“ gewählt.
Die Vertreter bei der WM 1974 und der WM 1990 waren dann wieder offensiv orientierte Spieler, die mit ihrem Spielstil am ehesten den ursprünglichen Attributen einer Nummer 10 entsprachen. Bei der WM 1974 hatte Günther Netzer die Rückennummer 10 bekommen und damit zum zweiten Mal nach der EM 1972 die Ehre die ruhmreiche Nummer tragen zu dürfen. Netzer spielte zu dieser Zeit bereits bei Real Madrid, durfte aber beim Titelgewinn im eigenen Land so gut wie keine Einsatzzeiten verzeichnen, weil auf seiner Position Wolfgang Overath (1. FC Köln) bevorzugt wurde. Nur bei der 1:0-Vorrundenniederlage gegen die DDR kam Netzer zu einem Kurzeinsatz, nachdem er für Overath eingewechselt. Das Spiel konnte Netzer aber auch nicht mehr entscheidend beeinflussen. Ganz im Gegensatz zum DDR-Spieler Hans-Jürgen Kreische, dem Dresdener Mittelstürmer, der beim gesamten Spiel mit der Rückennummer 10 auf dem Platz stand.
Bei der WM 1990 war es Lothar Matthäus, der die wichtige Rückennummer 10 begleiten durfte. Für Matthäus waren es die ersten Einsätze mit der Rückennummer 10, nachdem er zuvor mit der 18, der 13 und der 8 agierte. Matthäus war beim Titelgewinn in Italien einer der wichtigsten Spieler im Kader von Bundestrainer Franz Beckenbauer, spielte sämtliche Partien komplett durch und stand in sechs von sieben Begegnungen als Kapitän auf dem Platz. Insgesamt erzielte Matthäus bei der WM 1990 vier Tore. Bei der WM 1994 und der EM 2000 hatte Matthäus abermals die Rückennummer 10 auf dem Trikot stehen.
Beim letzten WM Triumph der Deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2014 hatte Lukas Podolski die Rückennummer 10 inne. Podolski entspricht von allen Spielern am ehesten dem Ideal der Rückennummer 10 als „Inside-Left“. Von der linken Seite kommend oder in der Mitte liegen Podolskis Stärken, die er bei der WM 2014 in Brasilien allerdings nicht ausspielen konnte. Denn dort kam er nur zu zwei kurzen Einsätzen. Podolski hatte bei insgesamt vier WM und EM Turnieren die Rückennummer 10 inne, also öfter als jeder Nationalspieler zuvor.
Wer trug die Rückennummer 10 bei der Fußball EM 2016?
Die EM 2016 war Lukas Podolskis letztes Turnier mit der Rückennummer 10, dass er für die Deutsche Nationalmannschaft bestritten hat. Bei der EM Endrunde erlaubte ihm Nationaltrainer Joachim Löw aber nur einen 18-minütigen Kurzeinsatz im Achtelfinale gegen Slowenien. Beim späterem 1:0-Testspielsieg gegen England am 22. März 2017 im Dortmunder Signal Iduna Park bestritt Podolski sein letztes Länderspiel. Der Mittelfeldspieler durfte dabei erstmals als Spielführer auflaufen, erzielte den entscheidenden 1:0-Siegtreffer und ließ sich in der 84. Spielminute unter dem Applaus der Fans auswechseln.
Welcher Spieler lief in der WM und EM Geschichte der Deutschen Nationalmannschaft mit der Rückennummer 10 auf?
Neben Günther Netzer und Lukas Podolski trugen vier Spieler die Rückennummer 10 bei mindestens zwei WM oder EM Turnieren. Der Vorgänger von Günther Netzer mit der Nummer 10 war der Dortmunder Sigfried Held. Der Mittelfeldspieler gab erst am 23. Februar 1966 sein Debüt in der Nationalelf, wurde aber schon für die WM 1966 nominiert. Schon bei seinem ersten Länderspiel bekam Held von Bundestrainer die Rückennummer 10 verpasst und behielt sie mit wenigen Ausnahmen während seiner vier Saisons in der Nationalmannschaft, also auch bei der WM 1970.
In den frühen 1980er-Jahren trug Hansi Müller (VfB Stuttgart und Inter Mailand) bei zwei Turnieren, der EM 1980 und der WM 1982, die Rückennummer 10. In den 1990er-Jahren legte Thomas „Icke“ Häßler mit zwei Einsätzen mit der Rückennummer 10 bei der EM 1996 und der WM 1998 nach. Zuletzt gelang es Oliver Neuville die Rückennummer 10 über die Zeitspanne von zwei Turnieren bei der WM 2006 und der EM 2008 tragen zu dürfen.
Die Bundestrainer der Nationalmannschaft habe sich im Laufe der Geschichte weitestgehend an die Vorgabe gehalten, dass die Rückennummer 10 einem Spieler mit gestalterischem und ideenreichem Spielvermögen gehört. Felix Magath (WM 1986, Hamburger SV), Thomas Doll (EM 1992, Lazio Rom) und Lars Ricken (WM 2002, Borussia Dortmund) fallen in diese Kategorie. Eine Ausnahme von dieser Regel bildet die EM 2004, als mit Kevin Kurányi (VfB Stuttgart) ein Mittelstürmer die Rückennummer 10 tragen musste.
Turnier | Nationalspieler mit der Rückennummer 10 (Trikot Nr.10) |
---|---|
WM 1954 | Werner Liebrich (1. FC Kaiserslautern) |
WM 1958 | Aki Schmidt (Borussia Dortmund) |
WM 1962 | Albert Brülls (Borussia Mönchengladbach) |
WM 1966, 1970 | Sigfried Held (Borussia Dortmund) |
WM 1974, EM 1972 | Günter Netzer (Borussia Möchengladbach) |
EM 1976 | Erich Beer (Hertha BSC) |
WM 1978 | Heinz Flohe (1. FC Köln) |
WM 1982, EM 1980 | Hansi Müller (VfB Stuttgart, Inter Mailand) |
EM 1984 | Norbert Meier (Werder Bremen) |
WM 1986 | Felix Magath (Hamburger SV) |
EM 1988 | Olaf Thon (FC Schalke 04) |
WM 1990 | Lothar Matthäus (Bayern München) |
EM 1992 | Thomas Doll (Lazio Rom) |
WM 1994 | Lothar Matthäus (Bayern München) |
WM 1998, EM 1996 | Thomas Häßler (Karlsruher SC, Borussia Dortmund) |
EM 2000, Confed Cup 1999 | Lothar Matthäus (Bayern München, MetroStars) |
WM 2002 | Lars Ricken (Borussia Dortmund) |
EM 2004 | Kevin Kurányi (VfB Stuttgart) |
Confed Cup 2005 | Sebastian Deisler (Bayern München) |
WM 2006, EM 2008 | Oliver Neuville (Borussia Mönchengladbach) |
WM 2010, 2014, EM 2012, 2016 | Lukas Podolski (1. FC Köln, Arsenal FC, Galatasaray Istanbul) |
Confed Cup 2017 | Kerem Demirbay (1899 Hoffenheim) |