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Wer trägt die Rückennummer 22?
Was bedeutet die Rückennummer 22 und macht sie zu einer besonderen Trikotnummer auf dem Fußball-Spielfeld?
Die Rückennummer 22 war bei der Einführung der Rückennummern durch die FA (englischer Fußballverband) in den 1930er-Jahren noch für Auswechselspieler vorgesehen. Seit die Spieler der Startformation auf höhere Nummern tragen dürfen, können auch Spieler mit der Rückennummer 22 starten. Erst seit der WM 2002 haben die Kader eine Größe von 23 Spielern, vorher durften lediglich 22 Spieler nominiert werden. Die Rückennummer 22 war daher für lange Zeit die letzte Rückennummer, die in den Aufgeboten vergeben werden konnte. Die Rückennummer 22 wurde in der Fußball Geschichte des DFB Teams fast ausschließlich an Torhüter vergeben, womit jeweils die erste und die letzte Rückennummer an die Schlussmänner vergeben wurde. Oft war der Stammkeeper mit der Rückennummer 1 und der dritte Keeper mit der Rückennummer 22 ausgerüstet.
Welcher Spieler hat aktuell die Trikotnummer 22 in der Deutschen Nationalmannschaft?
Update 23.September 2022: Marc Andre ter Stegen hat bei den beiden Länderspielen im September gegen Ungarn und England im deutschen Tor gestanden und dabei die Trikotnummer 22 erhalten. Bei der Fußball WM 2022 in Katar wird er diese Nummer auch tragen.
Update 19.Mai 2021: Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt) ist bei der Europameisterschaft 2021 im DFB-Kader mit dabei und wird die Nummer 22 tragen. Trapp fährt als zweiter oder dritter Keeper zur EM 2021. In der Saison 2020/21 zeigte er für Frankfurt gute Leistungen (Kicker-Note 2,98) – Trapp verpasste mit der Eintracht ganz knapp die Qualifikation zur Champions League.
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Welche Spieler trugen bei den WM Titel 1954, 1974, 1990 und 2014 die Rückennummer 22 in der DFB Mannschaft?
Die Rückennummer 22 gehörte bei allen WM Erfolgen des deutschen Teams den Ersatztorhütern. Beim letzten Erfolg bei der WM 2014 in Brasilien hatte Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund) die Rückennummer 22 inne. Für den BVB-Keeper aus der Lauterer Flugschule hatte nur eine kurze Karriere in der Nationalmannschaft, da er erst kurz vor dem Turnier im Alter von 33 Jahren zum ersten Mal berücksichtigt wurde. Keines seiner fünf Länderspiele erlebte Weidenfeller bei der WM 2014 und stand bei seinem letzten Länderspiel am 13. Juni 2015 gegen Gibraltar über 90 Minuten auf dem Spielfeld.
Den WM Titel 1990 erlebte Torwart Andreas Köpke vom 1. FC Nürnberg mit der Rückennummer 22. „Andy“ Köpke war zuvor bei den Olympischen Spielen von Seoul Stammtorhüter der Olympiaauswahl und bekam bei der WM 1990 die Rolle als dritter Torhüter verpasst. Köpke saß in Italien bei allen Spielen auf der Bank und arbeitete sich im Anschluss an den WM Titel immer weiter nach vorne. Über die Rückennummer 12 erhielt er bei der EM 1996 schließlich die Rückennummer 1 und wurde Europameister. Bei seinem Länderspieldebüt am 30. Mai 1990 war Andreas Köpke bereits 28 Jahre alt und lieferte sich im Anschluss daran einen Zweikampf mit Bodo Illgner um den Posten als Stammkeeper. Heute ist Andreas Köpke als Torwarttrainer beim DFB engagiert, wo er Sepp Maier ablöste.
Auch Wolfgang Kleff (Borussia Mönchengladbach), der bei der WM 1974 die Rückennummer 22 inne hatte, war bei der Endrunde bereits im fortgeschrittenen Fußball-Alter. Der WM Titel war auch der Schlusspunkt unter die Laufbahn des 27-Jährigen im Nationalteam, der nicht, wie Köpke, danach noch groß durchstartete. Bis zur WM brachte es Kleff auf sechs Länderspiele und war im Verein unangefochtene Nummer Eins bei den Bundesliga-Titeln von 1975, 1976 und 1977. Den 1:0-Sieg der DDR-Auswahl erlebte Kleff, ebenso wie der Ersatzkeeper des siegreichen Teams Werner Friese (1. FC Lok Leipzig), von der Bank.
Bei der WM 1954 hatte ebenfalls ein Torwart die Rückennummer 22 inne. Der Dortmunder Keeper Heinz Kwiatkowski, der auch später bei der WM 1958 diese Rückennummer trug, kam bei der WM 1954 einmal zum Einsatz. Im Gruppenspiel gegen die überlegenen Ungarn musste in seinem ersten Länderspiel Kwiatkowski insgesamt acht Mal hinter sich greifen. In seinen weiteren drei Einsätzen kassierte der gebürtige Gelsenkirchener 13 weitere Gegentore. Sechs davon in seinem letzten Spiel bei der WM 1958 in Schweden, wo die DFB Mannschaft im Spiel im Platz Drei mit 6:3 gegen Frankreich unterlag.
Wer trug die Rückennummer 22 bei der Fußball EM 2016?
Bei der EM 2016 hatte Marc-André ter Stegen die Rückennummer 22. Seit seinem zweiten Länderspiel am 15. August 2012 gegen Argentinien, wo ter Stegen 58 Minuten spielte, hat er ein Vorrecht auf diese Rückennummer. Nach seinen ersten Einsätzen in der A-Nationalmannschaft wurde ter Stegen zunächst noch in der U21-Auswahl gebraucht und in dieser Zeit von Roman Weidenfeller in der Rückennummer 22 vertreten. Seit dem letzten Spiel Weidenfellers im Juni 2015 ist ter Stegen bei jeder Nominierung mit der Rückennummer 22 ausgestattet worden.
Welcher Spieler lief in der WM und EM Geschichte der Deutschen Nationalmannschaft mit der Rückennummer 22 auf?
Die Rückennummer 22 wurde bei großen Turnieren der WM und EM meistens von Torhütern getragen. Wenige Ausnahmen sind die Jahre zwischen der EM 2000 und der WM 2010, als auch Feldspieler die Rückennummer 22 erhielten. Den Anfang machte der defensive Mittelfeldspieler Torsten „Lutscher“ Frings, der bei der WM 2002 in Japan und Südkorea diese Rückennummer inne hatte und bei der Vizeweltmeisterschaft keine Spielminute verpasste. Frings lief auch bei der EM 2004 mit der Rückennummer 22 auf, die er aus dem Vereinsfußball von Werder Bremen gewohnt war.
Auf Frings folgten David Odonkor und Kevin Kurányi im Trikot mit der Rückennummer 22. Der Stuttgarter Mittelstürmer Kurányi hatte zunächst während des Confed Cup 2005 und dann bei der EM 2008 diese Rückennummer an. Bei der WM 2006 im eigenen Land gehörte die Rückennummer 22 dem überraschend nominierten David Odonkor, den Löw wegen seiner Schnelligkeit mitnahm. Der Rechtsaußen Odonkor zeigte beim zweiten Gruppenspiel gegen Polen, warum der Bundestrainer ihn berücksichtigt hatte, indem er kurz vor Ende der Spielzeit einen Sololauf über die rechte Bahn startete und eine Flanke schlug, die Oliver Neuville in der Mitte eiskalt zum Sieg verwerten konnte.
Abgesehen von diesen drei Ausnahmen wurde die Rückennummer 22 immer an Torhüter vergeben. Bei der WM 1962 in Chile kam der Ulmer Schlussmann Wolgang Fahrian beim 2:0-Erfolg im Gruppenspiel gegen den Gastgeber Chile sogar zu einem Spieleinsatz, während andere Vertreter der Rückennummer 22 meist zum zuschauen verdammt sind. Außer Kwiatkowski gelang es nur einem weiteren Torwart die Rückennummer 22 über mehr als ein WM oder EM Turnier zu tragen. Der Dortmunder Torwart Eike Immel hatte bei den WM Endrunden 1982 und 1986 sowie der EM 1980 diese Rückennummer inne.
Turnier | Nationalspieler mit der Rückennummer 22 (Trikot Nr.22) |
---|---|
WM 1954, 1958 | Heinz Kwiatkowski (Borussia Dortmund) |
WM 1962 | Wolfgang Fahrian (TSG Ulm 1846) |
WM 1966 | Sepp Maier (Bayern München) |
WM 1970 | Horst Wolter (Eintracht Braunschweig) |
WM 1974 | Wolfgang Kleff (Borussia Mönchengladbach) |
WM 1978 | Dieter Burdenski (Werder Bremen) |
WM 1982, 1986, EM 1980 | Eike Immel (Borussia Dortmund) |
WM 1990 | Andreas Köpke (1. FC Nürnberg) |
WM 1994 | Oliver Kahn (Bayern München) |
EM 1996 | Oliver Reck (Werder Bremen) |
WM 1998 | Jens Lehmann (AC Milan) |
EM 2000 | Hans Jörg Butt (Hamburger SV) |
WM 2002, EM 2004 | Torsten Frings (Werder Bremen, Borussia Dortmund) |
Confed Cup 2005 | Kevin Kurányi (VfB Stuttgart) |
WM 2006 | David Odonkor (WM 2006) |
EM 2008 | Kevin Kurányi (FC Schalke 04) |
WM 2010 | Hans Jörg Butt (Bayern München) |
EM 2012 | Ron-Robert Zieler (Hannover 96) |
WM 2014 | Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund) |
EM 2016, Confed Cup 2017 | Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) |