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Thomas Müller muss den FC Bayern verlassen – nicht aus freien Stücken
Nach 17 Jahren als Profi endet Thomas Müllers Zeit beim FC Bayern München – und zwar gegen seinen Willen. Der Verein entschied sich, den Vertrag der Klub-Ikone nicht zu verlängern. Ein Abschied mit bitterem Beigeschmack, denn Müller hatte sich einen Verbleib durchaus vorstellen können.
Der Verein trennt sich von seiner Ikone
Was sich in den vergangenen Tagen angedeutet hatte, ist nun offiziell: Weltmeister von 2014 Thomas Müller verlässt im Sommer den FC Bayern. Der Verein machte klar, dass keine Vertragsverhandlungen für eine weitere Saison mehr stattfinden werden. Müller selbst sprach offen aus, dass diese Entscheidung nicht seinem Wunsch entsprach. Er hätte sich vorstellen können, seine aktuelle Reservistenrolle auch weiterhin zu erfüllen. Doch der Klub geht einen anderen Weg – und verzichtet damit auf eine lebende Legende mit 743 Pflichtspielen und 33 Titeln.
Ein Abschied, der Fragen aufwirft
Der Zeitpunkt und die Art des Abschieds sorgen für Irritationen. Müller ließ durchblicken, dass ihm das öffentliche Hin und Her in den letzten Wochen missfallen habe. Vorstand und Aufsichtsrat scheinen sich nach längeren Diskussionen auf eine Trennung verständigt zu haben. Sportvorstand Max Eberl begründete die Entscheidung mit der langfristigen Kaderplanung – man wolle sich auf die Zukunft konzentrieren. Dabei hatte Eberl noch zu Jahresbeginn betont, dass Müller selbst über seine Zukunft entscheiden könne. Am Ende setzte sich offenbar eine andere Linie durch.
Wertschätzung mit Nebentönen
Trotz aller Differenzen war der Abschied nicht frei von warmen Worten. Präsident Herbert Hainer lobte Müller als „Inbegriff einer bayerischen Bilderbuchkarriere“. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen bezeichnete ihn als eine der größten Spielerpersönlichkeiten des Klubs. Es wurde sogar eine Sonderlösung gefunden: Müller bekommt eine Mini-Vertragsverlängerung für den Sommer und soll die letzten Partien bei der Klub-WM in den USA bestreiten. Eine goldene Brücke zum Kooperationsklub Los Angeles FC wurde ihm ebenfalls angeboten – allerdings ließ Müller offen, wie es für ihn weitergeht.
Ein letztes großes Ziel im Bayern-Trikot
Sportlich ist Thomas Müller trotz seiner Nebenrolle noch nicht abgeschrieben. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Jamal Musiala wird er in den kommenden Champions-League-Partien wieder stärker gefordert sein. Das Viertelfinal-Hinspiel steht an – vielleicht sein letzter großer Auftritt im Bayern-Trikot. Müller selbst formulierte ein klares Ziel: „Es wäre ein Traum für mich, die Meisterschale wieder nach Hause zu holen und Ende Mai das ersehnte Finale Dahoam zu erreichen.“ Ein würdiger Abschluss für eine außergewöhnliche Karriere – trotz des Störfunks auf der Abschiedsfrequenz.