Enttäuschung bei der Fußball Frauen WM 2023 : Wie geht es mit dem Frauen-Fußball in Deutschland weiter?

Es war das erste Aus in der Vorrunde einer Frauen Fußballweltmeisterschaft für die deutsche Nationalmannschaft. Der doppelte Weltmeister von 2003 und 2007 läuft weiterhin einem Titel hinterher. Die Größte aller möglichen Blamagen kam überraschend, nachdem man Marokko mit 6:0 besiegte, gegen Kolumbien mit 1:2 verlor und nun nicht über ein 1:1 über bisher sieglose Südkoreanerinnen hinweg kam. Deutschland scheidet in der Vorrunde der WM 2023 aus und fährt nach Hause. Wie die U21 im Sommer bei der EM, wie die Männer-A-Nationalmannschaft 2022 in Katar.

DFB Kapitänin Alexandra Popp im Februar 2023 gegen Schweden. (Photo by INA FASSBENDER / AFP)
DFB Kapitänin Alexandra Popp im Februar 2023 gegen Schweden. (Photo by INA FASSBENDER / AFP)

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Deutsche Nationalmannschaft glücklos in Australien

Die Spielerinnen blickten ratlos im Stadion von Brisbane in die Runde. Die Trainerin Voss-Tecklenburg bedankte sich bei der Schiedsrichterin, redete kurz mit dem gegnerischen Trainer Colin Bell und versuchte zu trösten. DFB Kapitänin Alexa Popp konnte trotz vier Turniertreffern nichts sagen, auch nicht, ob sie bis Olympia 2024 weitermachen werde. Ein Kopfball und ein Lattenknaller konnten nichts an der Situation ändern, dass Deutschland raus war.

Das Glück fehlte der deutschen Mannschaft

Wer hätte gedacht, dass Marokko gegen die robusten Kolumbianerinnen gewinnen würde. Die Chancen für ein frühes deutsches Ausscheiden waren gering und dennoch passierte es. Schon gegen Kolumbien hatte man Pech, kassierte in der Nachspielzeit das 2:1 – welches so unnötig war und der Anfang vom Ende. Während viele Mannschaften in ein Turnier wachsen, fehlte der Spirit der Mannschaft, trotz toller Berichterstattung aus dem DFB-Quartier nördlich von Sydney.

Mit Svenja Huth hat man eine talentierte Leaderin, mit Alexandra Popp ebenso. Dazu kam Verletzungspech, allen voran von Guila Gwinn, die verletzt zu Hause blieb und die Defensive stabilisieren hätte können.

Die deutsche Frauenbundesliga auf dem Weg nach oben

Nichtsdestotrotz geht es aufwärts mit dem Frauen-Fußball. Die Bezahlungen und Werbevergütungen steigen, mit dem VfL Wolfsburg und dem FC Bayern München sind in Deutschland zwei Mannschaften am Start, die es auch in ein Champions League Finale schaffen können. An jungen Talenten fehlt es nicht, eher an Erfahrung und echten Leadern.

Die ARD und das ZDF einigten sich spät mit der FIFA bezüglich der TV-Ausstrahlungsrechten und waren optimistisch mit den hohen Einschaltquoten gegen Kolumbien und Südkorea, beides Male mehr als 10 Mio. Zuschauer. Das Interesse der Öffentlichkeit am Frauenfußball stieg innerhalb von zwei Jahren von 51 % (14.07.2021) auf 67 % (01.07.2023) laut einer Studie von ExpressVPN.

Deutschlands Torhüterin Merle Frohms gestikuliert während des Frauenfreundschaftsspiels zwischen Deutschland und Schweden in Duisburg, Westdeutschland, am 21. Februar 2023. (Foto: INA FASSBENDER / AFP)
Deutschlands Torhüterin Merle Frohms gestikuliert während des Frauenfreundschaftsspiels zwischen Deutschland und Schweden in Duisburg, Westdeutschland, am 21. Februar 2023. (Foto: INA FASSBENDER / AFP)

Am 15.September geht es schon weiter mit der Frauen Bundesliga in Deutschland. Der SC Freiburg gegen den FC Bayern München, ein Topspiel ganz am Anfang. Seit einigen Jahren erfreuen sich die Bundesligaclubs um regen Zulauf von Zuschauern. Auch die Gesichter der Mannschaften werden bekannter und können lukrative Werbeverträge abschließen. Ex-Nationalspielerinnen werden im TV als Experten angeheuert und werden somit immer bekannter.

Die WM 2023 geht weiter – wer wird Weltmeister 2023?

Jedenfalls geht die WM 2023 weiter, auch ohne Deutschland. Japan, Schweden und England sind die Top-Favoriten nach der Vorrunde, dazu kommen Frankreich, die USA und die Niederlande mit großen Ambitionen. Hoffen wir, dass die Fußballfans weiterhin den TV einschalten.

Das WM 2023 Achtelfinale
Das WM 2023 Achtelfinale