Die sportliche Karriere von Sebastian Jung begann bei Eintracht Frankfurt, für die der Rechtsverteidiger seit seinem 5. Lebensjahr spielte und wo ihm schließlich der Weg zum Profi glückte. Dabei hielt der 1,79 Meter große Fußballer den Hessen viele Jahre die Treue, selbst nach dem Abstieg im Sommer 2011. Sein Verbleib hat sich für Spieler und Klub ausgezahlt und nach dem direkten Wiederaufstieg erreichte Jung mit der Eintracht die internationalen Plätzen.
Längst war er zum unumstrittenen Stammspieler und auch Leistungsträger gereift, dennoch suchte Jung eine neue Herausforderung und wechselte zur Saison 2014/15 zum Ligakonkurrenten VfL Wolfsburg. Sein großes Talent war aber auch schon längst dem DFB aufgefallen, für die der Rechtsverteidiger in den verschiedenen Jugendabteilungen spielte. Vor allem bei der U 21 gehörte er zum festen Stamm, wobei aus seiner Jugendzeit seine Teilnahme an der U 20-WM 2009 in Ägypten hervorzuheben ist, wo für die DFB-Auswahl bereits im Viertelfinale Endstation war. Nachdem Bundestrainer Joachim Löw Jung 2012 für das Testspiel gegen die Niederlande zum ersten Mal in den A-Kader berief, dauerte es aber noch bis Mitte Mai 2014, als er gegen Polen erstmals ein Länderspiel bestritt.
Eine seiner großen Stärke sind die Flanken, die immer wieder zu Toren führen. Weiterhin verfügt Sebastian Jung über ein gutes Stellungsspiel und eine raumgreifende Spieleröffnung, bei der ihm seine Dynamik zugute kommt und er beherrscht das zügige Umschaltspiel. Zudem ist Jung sehr schnell und besticht durch seine konzentrierte Abwehrarbeit, wobei ein kluges Stellungsspiel zu seinen weiteren Stärken zählt. Auf der anderen Seite ist sein Kopfballspiel noch ausbaufähig und darüber hinaus lässt Jung hin und wieder die nötige Härte und letzte Konsequenz in den Zweikämpfen vermissen. Jung verfügt zweifelsohne über viel Potential, um auch im DFB-Trikot seinen Weg zu gehen, aber noch schwirrt er nur im Dunstkreis. Es liegt an ihm, sich weiter aufzudrängen, wobei die Chancen angesichts der recht dünnen Personaldecke und überschaubaren Konkurrenz mit Spielern wie Antonio Rüdiger, Sebastian Rudy, Kevin Großkreutz oder Oliver Sorg nicht allzu schlecht stehen.