Joachim Löw: Wann verlängert er seinen Vertrag?
Erst 2015 hatte Bundestrainer Joachim Löw seinen Vertrag als Bundestrainer bis zur WM 2018 in Russland verlängert. Bis dahin sind es noch gut zwei Jahre, doch schon jetzt wird spekuliert, ob Löw danach weitermacht oder ob er das Amt aufgibt. Und diese Spekulationen scheinen weit vor der Zeit beantwortet zu werden.
Update am 28.10.2016: Vertragsverlängerung! Jogi Löw bleibt bis zur EM 2020 Bundestrainer
Denn erst vor Kurzem hatte Löw bestätigt, dass er mit DFB-Präsident Reinhard Grindel „irgendwann mal jetzt“ über seine Zukunft sprechen werde. Und auch Grindel benutzte in einer Stellungnahme das Wörtchen „jetzt“, was wohl bedeutet, dass Joachim Löw noch in diesem Herbst seinen Vertrag vorzeitig verlängern wird.
Auch wenn Joachim Löw sich vorstellen könne, mit einem auslaufenden Vertrag die WM 2018 zu bestreiten, wird es wohl soweit nicht kommen. Die Anzeichen stehen also auf vorzeitige Vertragsverlängerung. Dies würden nicht nur zahlreiche Fans, sondern auch die Mannschaft begrüßen. Neu-Kapitän Manuel Neuer formulierte dies folgendermaßen: „Uns allen gefällt es sehr gut, dass Joachim Löw Bundestrainer ist. Er ist immer mit der Moderne mitgegangen. Viele Trainer blieben stehen, aber er lässt immer neue Ideen einfließen und hat die Mannschaft in den letzten Jahren echt weitergebracht.“
DFB-Präsident Grindel weiß aber auch, dass sich Löw bei solchen Entscheidungen Zeit lässt und dies in Ruhe angeht. Daher werde er das Ergebnis erst dann bekanntgeben, wenn ein neuer Vertrag unterschrieben wurde.
Joachim Löw: Einer der besten Bundestrainer der Geschichte
Bescheiden ist Joachim Löw trotz seiner Erfolge geblieben. Er zähle weder Siege noch Niederlagen. Einen Vergleich mit dem großen Sepp Herberger muss er sich dennoch gefallen lassen. Die Fans wissen es längst und auch die Community auf sportwetten.org ist sich einig, dass Jogi Löw zu den ganz großen Bundestrainern gehört.
Vergleich der Bundestrainer: Joachim Löw und Sepp Herberger
Joachim Löw | Sepp Herberger | |
---|---|---|
Länderspiele als Bundestrainer | 150 (bis 26.6.2017) | 167 |
Länderspiele gewonnen | 100 | 94 |
Länderspiele verloren | 23 | 46 |
Tordifferenz | 364:140 | 435:250 |
Weltmeister | 2014 | 1954 |
Vizeeuropameister | 2008 | - |
WM Platz 3 | 2010 | - |
WM Platz 4 | - | 1958 |
Teilnahmen Weltmeisterschaft | 3 (mit 2018) | 5 |
Teilnahmen Europameisterschaft | 3 | 0 |
Aktive Jahre als Bundestrainer | 12 (bis 2018) | 20 |
An den Titeln gemessen, war bisher nur ein Trainer erfolgreicher. Helmut Schön, der von 1964 bis 1978 im Amt war, wurde unter anderem einmal Welt- und einmal Europameister.
Löw: Nie wieder Bundesliga
Auch wenn Jogi Löw sich noch Zeit lässt, eines weiß er schon jetzt: In die Bundesliga will er nicht mehr als Trainer zurück. Allenfalls ein ausländischer Verein würde ihn noch reizen. Ob das bei einer Vertragsverlängerung als Bundestrainer für ihn überhaupt noch in Frage kommt, ist fraglich, denn nach der WM 2018 in Russland ist Jogi bereits 58. Sollte er verlängern, werden vermutlich weitere vier Jahre dazukommen. Gegenüber seiner (bis 2018) 12-jährigen Tätigkeit als Bundestrainer, stehen zehn Jahre als Vereinstrainer:
- 1994: Jugendtrainer beim FC Winterthur (Schweiz)
- 1994-1995: Spielertrainer beim FC Frauenfeld (Schweiz)
- 1995-1996: Co-Trainer beim VfB Stuttgart
- 1996-1998: Chef-Trainer beim VfB Stuttgart
- 1998-1999: Chef-Trainer bei Fenerbahce Istanbul (Türkei)
- 1999-2000: Chef-Trainer beim Karlsruher SC
- 2000-2001: Chef-Trainer bei Adanaspor (Türkei)
- 2001-2002: Chef-Trainer beim FC Tirol Innsbruck (Österreich)
- 2003-2004: Chef-Trainer beim FK Austria Wien (Österreich)
Vom Co-Trainer zum Meistermacher
Löws Engagement bei der Fußball-Nationalmannschaft begann 2004. Damals wurde er unter Jürgen Klinsmann zum Co-Trainer bestellt. Als Chef-Trainer übernahm er die Mannschaft am 12. Juli 2006. Sein Vertrag sollte vorerst bis zur Europameisterschaft 2008 laufen. Als Ziel nannte Löw damals den Gewinn der EM. Dies wurde nicht ganz erreicht. Deutschland wurde Vize-Europameister, die Mannschaft unterlag Spanien im Finale mit 0:1. Weitere Highlights in Löws Nationaltrainer-Bilanz:
- Im Achtelfinale zur WM 2010 gewann Deutschland 4:1 gegen England, im Viertelfinale 4:0 gegen Argentinien. Die bis heute höchsten Siege einer deutschen Elf gegen diese beiden Mannschaften.
- Bei der WM 2010 belegte Deutschland den 3. Platz: 3:2 gegen Uruguay.
- Nach der WM bekam Löw für seine Leistungen das Bundesverdienstkreuz am Bande.
- Die Gruppenspiele zur EM 2012 gewann Deutschland alle drei (gegen die Niederlande, Portugal und Dänemark). Dies hatte zuvor noch keine deutsche Mannschaft bei einer EM geschafft.
- Das Halbfinale zur EM 2012 ging gegen Italien mit 1:2 verloren.
- In der Qualifikation zur WM 2014 gelang der deutschen Mannschaft die meisten Tore aller europäischen Mannschaften zu schießen.
- Im Halbfinale landete Deutschland mit 7:1 einen Kantersieg gegen Brasilien. Dies war der höchste Sieg überhaupt gegen das südamerikanische Land.
- Das Finale gewann die Mannschaft mit 1:0 nach Verlängerung gegen Argentinien und wurde zum vierten Mal Weltmeister.
- Bei der EM 2016 gewann Deutschland zum ersten Mal in einem Pflichtspiel gegen Italien. Die Mannschaft setzte sich im Viertelfinale mit 6:5 im Elfmeterschießen durch.
- Das Halbfinale ging mit 0:2 gegen Frankreich verloren.
Aktuell steht die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2018 an. Jogi´s Jungs sind dabei so erfolgreich wie noch keine deutsche Nationalmannschaft zuvor in die Quali gestartet. Alle drei Gruppenspiele wurden gewonnen – und das ohne Gegentor:
- Norwegen – Deutschland 0:3
- Deutschland – Tschechien 3:0
- Deutschland – Nordirland 2:0
Trotz des Erfolges ist es nicht selbstverständlich, dass bei Länderspielen der Deutschen die Stadien ausverkauft sind. Von fünf Länderspielen war in diesem Jahr nur eines ausverkauft. Experten glauben, dass der Wettbewerb mit den Bundesliga-Klubs der Hauptgrund dafür ist. Die Fans können nicht mehr aus dem Vollen schöpfen. Zeit und Geld wird wohl meist in den eigenen Klub gesteckt, als in ein Spiel der Nationalmannschaft. Ein Sprecher von Wettanbietervergleich.de vermutet noch einen anderen Grund: „Vielleicht liegt es auch daran, dass man seine Tickets noch nicht mit PayPal bezahlen kann. So wie es schon bei vielen Wettanbietern möglich ist.“ PayPal ist ein mobiler Bezahldienst, der weltweit von fast 190 Millionen Menschen genutzt wird.