Sepp Maier

Torwart Sepp Maier bei der WM 1978 beim Spiel Deutschland gegen Polen in Buenos Aires. AFP PHOTO
Torwart Sepp Maier bei der WM 1978 beim Spiel Deutschland gegen Polen in Buenos Aires. AFP PHOTO

Der Beruf des Bundestorwarttrainers wurde erst durch Sepp Maier erfunden. Dieser gehörte jahrelang zu den besten Torhütern der Welt und war auch eine wichtige Stütze im Nationalteam. Nach seinem Rücktritt dort, half er dann regelmäßig beim Training mit den Torhütern. Später wurde dies in eine offizielle Position umgewandelt, die heute von Andreas Köpke ausgeübt wird. Er spielte stets mit der Rückennummer 1 – mit welcher sonst?

Der eigentlich als Josef Dieter Maier am 28. Februar 1944 in Metten geborene Torhüter, hat während seiner aktiven Laufbahn beinahe alle erdenklichen Titel gewonnen. Im Nationaltrikot wurde er Welt- und Europameister, auf Vereinsebene gewann er unter anderem den Europapokal der Landesmeister und den Pokal der Pokalsieger. Mit insgesamt 95 Einsätzen im DFB-Trikot ist Maier bis heute der Torhüter mit den meisten Länderspielen für Deutschland. Kurz vor dem Ende seiner Karriere wurde ihm dann in seinen letzten sechs Länderspielen die Ehre zuteil, die deutsche Mannschaft als Kapitän aufs Feld zu führen. Wegen seiner geschmeidigen Paraden war Maier auch als „Katze von Anzing“ bekannt.

Maier war Teil der ersten großen Bayern-Generation

Während seiner Profikarriere trug Maier dabei lediglich zwei Trikots: Das des FC Bayer München und natürlich das Nationaltrikot. Bis zur B-Jugend spielte Maier allerdings noch als Mittelstürmer. Erst nach einer Verletzung des Stammtorwarts wurde er beim TSV Haar ins Tor gestellt. Dort machte er sich so gut, dass ihn in der A-Jugend ein Scout des FC Bayern entdeckte und 1958 an die Isar lockte. In der Saison 1963/64 schließlich gelang es Maier den dortigen Stammtorwart Fritz Kosar zu verdrängen. Ein Jahr später stiegen die Bayern in die Bundesliga auf. Dort wurde Maier gemeinsam mit Legenden wie Franz Beckenbauer und Gerd Müller zur ersten Goldenen Generation des Vereins. Von 1974 bis 1976 gelang es der Truppe dreimal in Folge den Europapokal der Landesmeister zu gewinnen. Gemeinsam mit Borussia Mönchengladbach lieferten sich die Bayern zudem legendäre Duelle um die deutsche Meisterschaft und trugen so erheblich zur Popularisierung der Bundesliga bei.

Beim Panenka-Heber flog Maier in die falsche Richtung

Auch in der Nationalelf waren es vorwiegend Spieler von Bayern München und Borussia Mönchengladbach, die das Rückgrat der Mannschaft bildeten. Maier war dabei sowohl beim Gewinn der Europameisterschaft 1972, als auch beim Titelgewinn bei der WM im eigenen Land 1974 jeweils unumstrittener Stammtorwart und großer Rückhalt der Mannschaft. Bei der Europameisterschaft 1976 allerdings musste Maier eine Enttäuschung verkraften. Im Finale unterlag die deutsche Mannschaft der Tschechoslowakei nach Elfmeterschießen. Den entscheidenden Elfmeter hatte der tschechoslowakische Mittelfeldspieler Antonin Panenka dabei rotzfrech in die Mitte des Tores gelupft, während Maier bereits in die Ecke gehechtet war. Nach einem selbstverschuldeten Autounfall musste Maier, der in seiner Karriere so gut wie nie verletzt war, dann seine Karriere im National- und Vereinstrikot 1979 beenden.

Wann spielte Sepp Maier?

Vereine in der Jugend
1952 - 1959TSV Haar
1959 - 1962FC Bayern München
Vereine als Aktiver
JahreVereinSpiele (Tore)
1962 - 1979FC Bayern München536 (0)
Nationalmannschaft
1961 - 1962DFB-Jugendauswahl11 (0)
1963Deutschland Amateure4 (0)
1966 - 1979Deutschland95 (0)
Stationen als Trainer
1988 - 2004Deutschland (Torwart-Trainer)
1994 - 2008FC Bayern München (Torwart-Trainer)

Was macht Sepp Maier heute?

Maier etablierte den Beruf des Torwarttrainers

Nach dem Ende der Karriere blieb der als Spaßvogel bekannte Maier in der Öffentlichkeit präsent. Ab 1988 wurde er dann auch offiziell zum Bundestorwarttrainer. Sechs Jahre später nahmen ihn auch die Bayern als Torwarttrainer unter Vertrag. Maier prägte diesen Berufsstand wie kaum ein anderer und hatte entscheidenden Anteil daran, dass heute jeder Profiverein einen eigenen hauptamtlichen Torwarttrainer hat. Etwas unrühmlich endete dann allerdings seine Zeit als Bundestorwarttrainer, als Maier sich vor der WM 2006 einseitig für Oliver Kahn als Stammtorwart aussprach und nach einem Streit mit Bundestrainer Jürgen Klinsmann gehen musste. Heute ist Maier Privatier und engagiert sich für die Deutsche Jose Carreras Leukämie-Stiftung.

Sepp Maier bei der wM 1998 als Torwarttrainer. (ELECTRONIC IMAGE)
Sepp Maier bei der wM 1998 als Torwarttrainer. (ELECTRONIC IMAGE)
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